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Burgen & Schlösser in der Pfalz

In der Umgebung von Neustadt gibt es neben dem weltbekannten Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie, weitere Burgen und Schlösser.

Stolz und mächtig erheben sie sich auf senkrechten Felsvorsprüngen über das Tal. Ob als kurfürstliche Residenz, Talsperre oder Gefangenstätte, heute gehören die zahlreichen Burgen und Schlösser wohl zu den beeindruckendsten und ältesten Erscheinungen der Pfälzer Kulturlandschaft. Auch in Neustadts Umland thronen neben dem weltbekannten Hambacher Schloss zahlreiche sehenswerte Altertümer.

“Burgen, Schlösser, Altertümer“ in Rheinland-Pfalz

Alte Gemäuer weltweit mit Bildern, Geschichte und Anfahrttipps

 

Hambacher Schloss

Das Hambacher Schloss wurde 1832 zur "Wiege der deutschen Demokratie" (Theodor Heuß) und zur Demonstration für nationale Einheit und Freiheit...

Als Raubritterburg und Schutzanlage beherrschte das Schloss die sich kreuzenden Handelswege bei Neustadt und den vorderpfälzischen Abschnitt des Jakobswegs. Errichtet wurde die Anlage zu Beginn 11. Jahrhunderts und ihre Lage inmitten von Kastanienwäldern gab ihr zunächst den Namen Kästenburg. „Hinauf, Patrioten, zum Schloss!" lautete der friedliche Schlachtruf der Bürger, die anno 1832 zum Hambacher Schloss pilgerten, um dort das „Hambacher Fest" zu feiern.
Die Ausstellung im Hambacher Schloss thematisiert das "Hambacher Fest", der Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland. Die Ausstellung ist für alle Altersgruppen konzipiert und enthält vielfältige Mitmachstationen.

Mehr Informationen zum Hambacher Schloss

Mehr Informationen zum Restaurant 1832 im Hambacher Schloss


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Haardter Schlössel

Das Haardter Schlössel, die "Villa Clemm", wurde 1876 unmittelbar bei der alten Burg Winzingen erbaut.
Das Haardter Schlössel befindet sich im Privatbesitz. Bei schönem Wetter hat man von dort oben einen wunderschönen Blick weit über Neustadt hinaus. Der Park des Haardter Schloss ist öffentlich zugänglich. Von der vermutlich ab 1100 erbauten Burg (mit Aus- und Umbauten bis ins 17. Jh.) sind nur noch spärliche Reste erhalten. Die Nordseite umgibt halbkreisförmig eine fast drei Meter dicke Ringmauer, die in ihrem westlichen Teil (vom Hof aus nicht sichtbar) von vier gewaltigen bis zu fünf Meter breiten Strebepfeilern gestützt wird.
Das Haardter Schlössel ist nicht öffentlich zugänglich.

Wolfsburg

Die Wolfsburg, Neustadts "Hausburg" wurde im 13. Jhd. zum Schutz des Weges von Neustadt nach Kaiserslautern erbaut. Heute sind nur noch der Palas und einige Ringmauern erhalten.
Lohnend der Weg von Neustadt zur Wolfsburg (Sonnenweg) mit herrlichem Blick über die Dächer der Stadt  Die Burgschänke hat immer am Sa, So und Feiertag bei gehisster Flagge von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Entgegen der weit verbreiteten Legende, der Name der Wolfsburg ginge auf einen Raubritter zurück, der im Mittelalter die Gegend um Neustadt unsicher gemacht hat, leitet sich der Name des Berges und damit auch der Burg von dem Tier Wolf ab. Im Laufe der Zeit wurde so aus einem ursprünglichen Volfperg über Wolfsperch die Wulfsburg und schließlich die Wolfsburg.

Mehr Informationen zur Wolfsburg

Burg Spangenberg

Die mittelalterliche Burg Spangenberg beherbergte bis Anfang des 17. Jahrhunderts einen Fohlen- und Stuthof und wurde besonders im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
Nach Erhaltungsmaßnahmen aus den 1920er und 70er Jahren, befindet sich heute in der Unterburg eine bewirtschaftete Burgschänke. Jährlich im Mai wird das mittelalterliche Burgfest gefeiert.

Informationen und die Öffnungszeiten der Burgschänke

 

 

Schloss Villa Ludwigshöhe mit Rietburg

Oberhalb der Orte Edenkoben und Rhodt an der Weinstraße sowie unterhalb der Burgruine Rietburg liegt das Schloss Villa Ludwigshöhe. Schon damals mag der bezaubernde Blick auf die Weinberge und die Rheinebene König Ludwig I. von Bayern zur Auswahl dieser geeigneten Stelle für sein Schloss bewogen haben. Hofarchitekt Friedrich von Gärtner erhielt den Bauauftrag zur Errichtung eines königlichen Sommersitzes nach pompeianischem Vorbild.

Im Obergeschoss ist die vom Landesmuseum Mainz betreute Max-Slevogt-Galerie untergebracht. Regelmäßig finden zudem Sonderausstellungen statt.

Schloss Villa Ludwigshöhe

Siehe auch:
Max-Slevogt-Galerie
Keramik Sammlung auf Schloss Villa Ludwigshöhe
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Burgen, Schlösser, Altertümer

Reichsburg Trifels

Auf einem dreifach gespaltenen Buntsteinfelsen - daher auch der Name Trifels -, in Annweiler, liegt die Burg Trifels.

Die ehemalige Reichsburg wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Bevor Burg Trifels Kaiser Heinrich V. zugesprochen wurde, war sie in Besitz eines Edelmanns. Die Burg fungierte nicht nur als Wohn- sondern auch als Gefangenenstätte. Prominentester Inhaftierter, so wird angenommen, war König Richard aus England - auch als Richard Löwenherz bekannt - der bei der Rückkehr von einem Kreuzzug gefangen genommen wurde und ein Jahr später an Heinrich VI. ausgeliefert worden sein soll. Einen Platz auf Trifels fanden auch die Reichskleinodien (Krone, Reichsapfel und Zepter) im Falle einer Thronvakanz. Dort wurden die Reichsinsignien so lange aufbewahrt, bis ein neuer Herrscher gewählt war. Heute sind Nachbildungen der Insignien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation auf Trifels ausgestellt. Der Niedergang von Burg Trifels begann im Jahr 1602 mit einem Großbrand. Im Dreißigjährigen Krieg diente die Ruine als Zufluchtsstätte und später als Steinbruch zum Bau angrenzender Besiedlungen. Erst der 1866 gegründete Trifelsverein konnte weiteren Steinraub verhindern. 1938 fanden die Nationalsozialisten an der Burg Gefallen und ließen diese in Anlehnung an italienische Stauferburgen umbauen, da Originalskizzen nicht mehr existierten. Die Glorifizierung der deutschen Geschichte spiegelt sich architektonisch in der Konstruktion des Kaisersaals, den es in derartiger Form auf dem mittelalterlichen Trifels nie gegeben hat.

Weiter Informationen über die Urlaubsregion Annweiler am Trifels

Straße der Demokratie

An der Straße der Demokratie liegen elf geschichtsträchtigen Stationen, für die ein Besuch lohnt! Anlass zur Gründung der Straße der Demokratie war das Jubiläum zum Hambacher Fest 1832 (2007).

Neustadt wurde mit dem Hambacher Fest 1832, das unter anderem als Reaktion auf die durch Bayern erlassene Zensur der Presse und die Einschränkungen der Vereins- und Versammlungsfreiheit abgehalten wurde, zum Schauplatz der ersten Massenprotestversammlung der Neuzeit. Die im Rahmen des Festes erhobenen Forderungen reichten von Presse-, über Meinungs- und Versammlungsfreiheit und schlossen auch die nationale Einheit Deutschlands und die Forderung nach einem „conföderierten republikanischen Europa“ mit ein. Das Hambacher Schloss gilt nicht nur als eine Wiege der deutschen Demokratie und als nationale Gedenkstätte, sondern auch als eine Keimzelle der modernen Europaidee.

Und wer noch immer glaubt, dass Demokratiegeschichte eine trockene Angelegenheit ist, ahnt offenbar nicht, dass es damals gerade die Gasthäuser waren, die als konspirative Versammlungsorte genutzt wurden. Die Gefängnisse, in denen damals die ersten Demokraten eingekerkert wurden, werden teilweise heute noch genutzt.

Sehenswerte architektonische Zeugnisse in Neustadt an der Weinstraße entlang der Straße der Demokratie

Mehr Informationen zur Straße der Demokratie