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Die Geschichte des Deutschen Weinlesefestes

Die eigentliche Geschichte des Deutschen Weinlesefestes reicht in das Jahr 1909 zurück. Dort wurde in der "Perle der Pfalz" erstmalig mit einem Winzerfestumzug der Auftakt zu den Weinfesten gegeben. Dieser Festumzug im Jahre 1909 war den Nachforschungen zufolge vorwiegende von Neustadter Weinfirmen und Neustadter Weinbaubetrieben gestaltet. Ein sogenanntes Abschlussfest fand in der Turnhalle statt.

Dieses erste Weinfest wurde 1910, 1911, 1912 und 1913 wiederholt. Träger der jeweiligen Veranstaltung war der Neustadter Verkehrsverein, der im Jahre 1913 diesem Weinfest in Neustadt die Bezeichnung "Großer Weintag" gab.

In der Folgezeit, und zwar ab 1914, unterblieben diese "Großen Weintage" offenbar wegen Ausbruch des ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Inflationswirren. Bis zum Jahr 1928 erfolgten keine Weinfeste mehr.

Es ist dem Neustadter Verleger und Druckereibesitzer Daniel Meininger zu verdanken, dass 1929 wieder ein Weinfest stattfinden konnte und zudem erstmalig dem neuen Wein ein Name gegeben wurde. Meininger innitiierte ebenfalls die erste Weinköniginwahl und -krönung im Jahr 1931. Er unternahm diese Initiative in seiner Eigenschaft als damaliger Vorsitzender des Verkehrsvereins. Die erste Weinkönigin der Pfalz hieß Ruth Bachroth und kam bezeichnenderweise aus Pirmasens. Der erste Taufname für den neuen Wein hieß "Graf Zeppelin", wohl in Anlehnung an den legendären Luftschiffkapitän Hugo Eckner, der damals seine ersten Luftschiffreisen unternahm.

Die Folgejahre zeigten in den Weinfesten eine stets aufwärts steigende Tendenz und führten immer mehr hin zu einem Pfälzer Weinfest überhaupt. 1937 sind auch die ersten Anfänge eines Winzerdorfes zu finden. Im städtischen Bauhof wurden seinerzeit sieben Holzhäuser im Fachwerkstil gebaut, auf dem Bahnhofs- und Saalbauvorplatz aufgestellt und von Gruppen der Deutschen Weinstraße während des Weinfestes bewirtschaftet. Leider fiel diese erste Garnitur Weinhäuser dem zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sie wurden beim Bau des Westwalls als Bauhütten für die Bauarbeiter verwandt und kamen nicht mehr zurück.

Das letzte Pfälzer Weinfest wurde 1938 abgehalten. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg fand zwischen 1939 und 1945 kein Weinfest mehr statt.

Das erste Weinfest nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1946 als "Pfälzer Herbsttage" mit einem Heimatabend im Saalbau aufgezogen. Ausgeschenkt wurde seinerzeit Wein, der von den Besatzungsmächten beschlagnahmt gewesen war und auf energische Intervention des Verkehrsvereins von der Besatzungsmacht für den Zweck der Pfälzer Herbsttage  freigegeben wurde. Die erste Weinkönigin auf Pfälzer Ebene nach dem zweiten Weltkrieg wurde während der "Pfälzer Herbsttage" 1947 vom 18. bis 26. Oktober gewählt und gekrönt. Es war Fräulein Ilse Kurz aus Mußbach. 

1947 war auch die Wiedergeburt der Festzüge. In diesem Jahr zog der erste Winzerfestumzug nach dem Krieg durch die Straßen der Stadt.

1948 wurde das erste, die Wahl und Krönung umrahmende Spiel unter dem Motto "Der Wein ist unser Leben" veranstaltet. Zur Weinkönigin wurde 1948 Fräulein Cäcilie Hormut aus St. Martin gewählt.

Zwischen den Jahren 1948 und 1954 engagierten sich für die Weinfeste die Stadt Neustadt mit dem Teilbereich "Propaganda und Festplatz" (wobei die Festhalle "Deutsches Weinfest" in städtischer Regie und durch städtisches Personal bewirtschaftet wurde), der Pfälzische Verkehrverband für den Teilbereich "Winzerfestzug", der Verkehrsverein Neustadt für die Durchführung der "Wahl- und Krönungsveranstaltung". 

Während des Jahres 1949 reifte der Gedanke, die "Pfälzer Herbsttage" auf überregionale Ebene zu stellen. Aus diesem Jahr stammen auch die Verhandlungen mit der damaligen Deutschen Weinwerbung (heute Deutsches Weininstitut, Mainz). In Oppenheim wurde in einer Tagung beschlossen, alle deutschen Weinanbaugebiete in das Geschehen mit einzubeziehen und den Begriff "Deutsches Weinlesefest" zu verwenden.

Erste Deutsche Weinkönigin wurde im Jahre 1949 Fräulein Elisabeth Kuhn aus Neustadt-Diedesfeld.

Der Charakter des Überregionalen, verkörpert durch die Bezeichnung "Deutsches Weinlesefest", fand 1951 einen verstärkt sichtbaren Ausdruck darin, dass erstmals überhaupt eine Weinprobierhalle der 11 Deutschen Weinanbaugebiete aufgebaut und bewirtschaftet wurde.

Die ausführliche Geschichte des Deutschen Weinlesefestes können Sie hier lesen.