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Notfallvorsorge

In unserem Alltag sind wir stark abhängig von elektrischer Energie und einer kontinuierlichen Gasversorgung. In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Hier finden Sie Tipps, wie Sie die Auswirkungen eines Stromausfalls und einer Gasmangellage auf sich und Ihr Umfeld mildern können.

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Video: Auf den Notfall vorbereitet sein!


Sicher heizen trotz Energiekrise

Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben. Prüfen Sie, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in Ihrem Zuhause möglich ist. Lassen Sie sich dazu von Fachleuten beraten. 

Auch mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Wählen Sie möglichst einen Raum zum Aufenthalt und halten Sie die Türen geschlossen, damit Wärme nicht entweichen kann. Achten Sie jedoch trotzdem darauf, regelmäßig zu lüften! Besonders wenn Sie beispielsweise Kerzen als alternative Lichtquelle nutzen, ist eine regelmäßige Erneuerung des Sauerstoffgehalts in Ihren Räumen wichtig.

Im Flyer »Sicher Heizen im Winter - keine Wärme-Experimente im Haus« vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks finden Sie weitere nützliche Tipps, wie Sie trotz der Energiekrise sicher heizen können.

Werden gleichzeitig viele Elektroheizer eingeschaltet, kann das Stromnetz überlastet werden und es kann zu örtlichen Stromausfällen kommen. Es sollte immer überlegt geheizt werden:

  • Stillgelegte Feuerstätten nicht ohne Genehmigung des Schornsteinfegers wieder in Betrieb nehmen – Brandgefahr!
  • Keinen Abfall oder feuchtes Material verbrennen – Gefahr von Kaminbrand!
  • Gas- und Kohlegrills dürfen niemals in geschlossenen Räumen verwendet werden – Erstickungsgefahr!
  • Grundsätzlich sollte in jedem Haushalt ein Feuerlöscher griffbereit sein.
  • Unterstützen Sie Ihre Nachbarn und Hilfsbedürftige in Ihrer Nachbarschaft.

Wenn das Licht ausfällt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für alternative Lichtquellen, wenn die Stromversorgung ausfällt. Sorgen Sie vor und halten Sie am besten verschiedene Varianten vorrätig:
  • Taschenlampe: batteriebetrieben (mit Ersatzbatterien), solarbetrieben, Kurbeltaschenlampe oder LED-Leuchten - "Ersatzbirnen" nicht vergessen oder mehrere Geräte als Ersatz für Defekte vorhalten
  • Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge
  • Camping- oder Outdoor-Lampen: batteriebetrieben (mit Ersatzbatterien), LED-Leuchten oder Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten)

Weitere Tipps zur Stromausfall-Vorsorge

  • Achten Sie darauf, dass die Akkus an Ihren Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. geladen sind oder halten Sie geladene Ersatzakkus bereit.
  • Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei Stromausfall eine Hilfe sein.
  • Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
  • Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio bereit, damit Sie bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen können.
  • Mehr Informationen zum Thema Stromausfall-Vorsorge finden Sie auch auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

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Video: Für alle Fälle kurz erklärt: Was tun bei Stromausfall?

Lebensmittelbevorratung

Im Falle einer Notsituation wie einem flächendeckenden Stromausfall besteht die Gefahr, dass Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen sind. Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Vorrat. Ihr Ziel sollte es sein, 10 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können. Die Lösung liegt in Ihrer Verantwortung. Ob und wie viel Sie vorsorgen, ist eine persönliche Entscheidung.
Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps, die bei der Zusammenstellung helfen können:
  • Essen und Trinken für 10 Tage. Versuchen Sie, diesen Zeitraum mit Ihrem Vorrat abzudecken. Das sollte in der Regel ausreichen, um auch in schwierigeren Lagen die Zeit zu überbrücken, bis staatliche Hilfe eintrifft oder die Notsituation ausgestanden ist. Natürlich können Sie auch für einen längeren oder kürzeren Zeitraum bevorraten, das ist Ihre Entscheidung. Grundsätzlich gilt: Auch nur ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat.
  • 2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag. Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Ein Getränkevorrat ist daher wichtig, auch wenn es selten ist, dass das Leitungswasser ausfällt. Für einen 10-Tages-Vorrat sollten Sie 20 Liter pro Person kalkulieren. Darin ist auch bereits ein Flüssigkeitsanteil zum Kochen vorgesehen (0,5 Liter pro Tag). Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte daher auch aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder länger lagerfähige Getränke können dazugerechnet werden.
  • 2.200 kcal pro Person und Tag. Damit ist im Regelfall der Gesamtenergiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. Klingt abstrakt? In unserer Checkliste finden Sie Lebensmittelgruppen mit Mengenangaben, die Ihnen helfen sollen, Ihren Lebensmittelvorrat ausgewogen zu gestalten. Größere Mengen eines einzelnen Produktes als Vorrat anzulegen, ist nicht empfehlenswert. Konkrete Beispieltabellen, auch für einen vegetarischen Vorrat, finden Sie auf dem Ernährungsvorsorge-Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dort finden Sie auch einen Vorratskalkulator, mit dem Sie den Bedarf für sich und Ihre Familie bequem berechnen können.
  • Nur was Sie mögen und vertragen. Nicht nur die Haltbarkeit ist entscheidend. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. Ohnehin sollten Sie Ihren Vorrat nicht nach dem Motto „den brauche ich hoffentlich nie“ anlegen, sondern nach dem Prinzip "lebender Vorrat".
  • Prinzip „lebender Vorrat“. Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Neu gekaufte Vorräte gehören nach „hinten“ ins  Regal. Brauchen Sie die älteren Lebensmittel zuerst auf.
  • Stück für Stück aufbauen. Es ist nicht erforderlich, den Vorrat „auf einen Schlag“ anzulegen. Sie können ihn nach und nach aufbauen, indem Sie sich angewöhnen, bei Ihren Einkäufen von länger haltbaren Produkten - wie beispielsweise Nudeln - eine Packung mehr zu kaufen. Achten Sie darauf, den Vorrat aufzufüllen, bevor Sie die letzte Packung anbrechen.
  • Hinweise zur Lagerung beachten. Sie sollten Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Achten Sie auf luftdichte Verpackung.
  • Haustiere nicht vergessen. Wenn Sie Haustiere haben, denken Sie auch an deren Bedürfnisse. Achten Sie darauf, ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, bevorratet zu haben.

Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelbevorratung finden Sie auf der Website des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Das gehört in die Hausapotheke

In Notfallsituationen ist es hilfreich, einige Medikamente im Haus zu haben, um Verletzungen oder leichtere Erkrankungen behandeln zu können. Achten Sie darauf, Ihren Vorrat an wichtigen Medikamenten oder Verbandsmaterialien aufzufüllen, bevor er verbraucht ist. Wichtig ist auch die richtige Lagerung.

Diese Medikamente und Hilfsmittel sind empfehlenswert für Ihre persönliche Hausapotheke:

  • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Erkältungskrankheiten
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Einweghandschuhe
  • Atemschutzmaske
  • Verbandsmaterial. Alles, was ein DIN 13164-Verbandskasten (Autoverbandskasten) enthält:
    • Mull-Kompresse
    • Verbandschere
    • Pflaster und Binden
    • Dreiecktuch

Immer auf dem aktuellen Stand
Achten Sie darauf, dass Ihre Hausapotheke keine Medikamente enthält, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist! In vielen Haushalten ist die Hausapotheke eine Sammlung von alten und abgelaufenen Medikamenten. Das kann sogar gefährlich sein, denn Medikamente, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben, können nicht nur ihre Wirkung verlieren, sondern auch gefährlich werden. Kontrollieren Sie Ihre Hausapotheke daher regelmäßig, sortieren Sie aus und füllen Sie verbrauchte Bestandteile wieder auf. Abgelaufene Medikamente können Sie im Hausmüll entsorgen.

Weitere Informationen zum Thema Hausapotheke finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.



Hygiene in Notzeiten

Bei Katastrophen oder länger anhaltenden Notsituationen wie einem großflächigen Stromausfall kann es passieren, dass kein Leitungswasser mehr verfügbar ist. Um den Zeitraum zu überbrücken, bis die staatliche Hilfe greift, können auch Sie persönliche Vorsorgemaßnahmen treffen.

  • Gehen Sie mit dem Wasser sparsam um:
    • Nutzen Sie gegebenenfalls alternative Reinigungsmittel, die wenig oder kein Wasser benötigen, zum Beispiel Trockenshampoo oder Handwaschpasten.
    • Verwenden Sie Feucht- und Desinfektionstücher zur Handreinigung.
    • Nutzen Sie Haushaltspapier oder feuchte Putztücher zur Reinigung.
    • Benutzen Sie Haushaltshandschuhe.
    • Nutzen Sie gegebenenfalls eine Campingtoilette mit Ersatzflüssigkeit.
  • Machen Sie Brauchwasser länger haltbar durch Entkeimungsmittel. Lassen Sie sich dazu im Camping- oder Outdoorhandel beraten.


Das sollten Sie vorrätig haben

Um auch in Notsituationen die Hygiene nicht vernachlässigen zu müssen, ist es sinnvoll vorzusorgen und darauf zu achten, einige Produkte immer vorrätig zu haben:

  • Seife
  • Waschmittel
  • Zahnpasta
  • Zahnbürste
  • Feuchttücher
  • Desinfektionstücher
  • Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln)
  • Toilettenpapier
  • Haushaltspapier
  • Müllbeutel
  • Haushaltshandschuhe
  • Desinfektionsmittel
  • Campingtoilette und Ersatzbeutel/Ersatzflüssigkeit

Weitere Informationen zum Thema Hygiene in Notsituationen finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.


Download

Die Broschüre Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen, herausgegeben vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fasst Vorsorge- und Verhaltensempfehlungen für verschiedene Notsituationen zusammen. Checklisten unterstützen Sie bei der Umsetzung.

Broschüre Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen

Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
Was können Sie tun, um sich auf einen Stromausfall vorzubereiten? Wie können Sie sich schützen, wenn Sie in ein Unwetter geraten? Dieser Ratgeber bietet Informationen und Verhaltensempfehlungen zu verschiedensten Notsituationen. Praktische Checklisten zur Unterstützung Ihrer persönlichen Notfallvorsorge finden Sie in der Mitte der Broschüre zum Herausnehmen.


Checkliste Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen

Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen - Meine persönliche Checkliste

Was gehört in die Hausapotheke? Haben Sie an alles gedacht, um auf einen Stromausfall vorbereitet zu sein? Diese Checkliste ist Ihre Planungshilfe für Ihre persönliche Notfallvorsorge! Laden Sie die Checkliste herunter zum Ausdrucken oder bestellen Sie den Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen mit Checkliste zum Herausnehmen.