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Übergang Grundschule - weiterführende Schulen

Die Wahl der richtigen Schulform nach der Grundschule ist sowohl für Eltern und Kinder von besonderer Bedeutung. Zunächst stellt die Grundschule mit dem Halbjahreszeugnis der 4. Klasse eine Empfehlung für die weiterführende Schulform aus, die für die weitere schulische Förderung geeignet erscheint. Diese Schulempfehlung beruht auf langfristigen Beobachtungen, einer sorgfältigen Abwägung und fällt in der Klassenkonferenz, also unter Beteiligung aller Lehrer/innen, die in der Klasse unterrichten. Ist ein Kind für eine weiterführende Schulform nur mit Einschränkungen geeignet, wird dies in der Empfehlung genannt. Die Eltern müssen in diesem Fall an einem Beratungsgespräch der weiterführenden Schule teilnehmen. Danach entscheiden die Eltern - wie auch bei einer uneingeschränkten Empfehlung - über die Schulform für ihr Kind.

Weitere Informationen mit Kontaktdaten zum Übergang auf die weiterführende Schule und zu den weiterführenden Schulen in Neustadt an der Weinstraße finden Sie hier:  

Bildungswege in Rheinland-Pfalz

https://www.gvn-neustadt.de/ (Georg-von-Neumayer Realschule plus)

http://www.rsp-maikammer-hambach.de/ (Realschule Plus Maikammer-Hambach)

https://www.kkg-nw.de/ (Käthe-Kollwitz-Gymnasium)

http://krg-nw.de/ (Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium)

https://lg-nw.de/ (Leibniz-Gymnasium)

Wenn der Wechsel ansteht...

Der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist ein großer Schritt für Ihr Kind und die ganze Familie. Idealerweise passt alles zusammen: die Leistungen und das Arbeitsverhalten Ihres Kindes, die Empfehlung der Grundschule, die von Ihnen und Ihrem Kind gewünschte Schulform und die Zusage der aufnehmenden weiterführenden Schule. Manchmal aber ist der Fall weniger eindeutig und Sie stehen vor einem wirklichen Entscheidungsprozess, in dem Sie die Vor- und Nachteile, die Chancen und Risiken verschiedener Schulformen und Schulen abwägen müssen.

Erkundigen Sie sich bitte ohne Vorurteile über alle möglichen Alternativen. Infolge der Schulstrukturreformen in Rheinland-Pfalz gibt es viele Veränderungen zu Ihrer eigenen Schulzeit und gänzlich neue Schulformen wie zum Beispiel die Realschule plus (RS+), das achtjährige Gymnasium in Ganztagform (G8GTS) oder die Integrierte Gesamtschule (IGS). Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf können je nach Möglichkeit eine Schwerpunktschule oder eine Förderschule besuchen.

Für Ihr Kind und Sie bedeutet der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule viel Neues: neue schulische Anforderungen, neue Lehrer/innen, neue Mitschüler/innen, neue Fächer, ein neuer Schulweg und noch Einiges mehr. Dieser Prozess sollte möglichst schonend und ohne Brüche für Ihr Kind ablaufen. Nutzen Sie deshalb die Angebote, die Ihnen die Grundschule und die weiterführende Schule machen, beispielsweise Informationsmöglichkeiten, Schülerpatenschaften oder individuelle Beratungsgespräche.

Woher wissen wir, welche Schulform die richtige für unser Kind ist?

Mit dem Halbjahreszeugnis der vierten Klasse bekommt Ihr Kind eine Empfehlung der Grundschule, welche weiterführende Schule für das Kind geeignet ist. Diese Schulempfehlung beruht auf langfristigen Beobachtungen, einer sorgfältigen Abwägung und fällt in der Klassenkonferenz, also unter Beteiligung aller Lehrer/innen, die in der Klasse unterrichten. Wenn Sie möchten, können Sie im Vorfeld (etwa zwischen November und Januar) ein Empfehlungsgespräch mit der Grundschule in Anspruch nehmen.

Für die Wahl der richtigen weiterführenden Schule sind zunächst einmal die schulischen Leistungen und das allgemeine Lern- und Arbeitsverhalten entscheidend. Hinweise zum Lern- und Arbeitsverhalten sowie zum Sozialverhalten sind auf den Jahres- und Abschlusszeugnissen der Grundschule vermerkt. Kriterien zur Beurteilung des Lernverhaltens sind beispielsweise, welche Lerninhalte Ihr Kind leicht erfasst und welche ihm schwerfallen, in welchem Tempo es lernt, wie gut es sich konzentrieren und die Lerninhalte merken kann, ob es spezielle Interessen für bestimmte Fächer hat und ob es aus eigenem Antrieb nach Lösungswegen sucht oder vielleicht bemüht ist, Schwierigkeiten zu vermeiden.

Sie können sich ein eigenes Bild vom Lern- und Arbeitsverhalten Ihres Kindes machen, wenn Sie es bei den Hausaufgaben beobachten:

  • Beginnt Ihr Kind von selbst mit den Hausaufgaben oder müssen Sie es häufig dazu auffordern?
  • Erledigt es auch Aufgaben, die es nicht gerne mag, ordentlich und zuverlässig?
  • Schreibt Ihr Kind an der Tafel notierte Hausaufgaben vollständig und korrekt ab?
  • Versteht Ihr Kind die Arbeitsaufträge ohne Ihre Erklärungen oder fragt, wenn ihm etwas unklar ist, direkt bei der Lehrperson nach?
  • Nimmt es alle für den Unterricht benötigten Materialien verlässlich mit in die Schule?
  • Kann es mindestens zwanzig Minuten lang alleine arbeiten?
  • Reichen im Durchschnitt 50 bis 60 Minuten für die Hausaufgaben aus?
  • Kann es zuhause Text (z. B. für eine Theaterszene) auswendig lernen und in der Schule mit anderen sprechen und spielen
  • Bemüht sich Ihr Kind, selbständig Wissen zu erwerben oder zu vertiefen (beispielsweise, indem es sich Bücher ausleiht, Wissenssendungen im Fernsehen verfolgt oder Erwachsenen Sachfragen stellt)?

Für die Beurteilung der Leistungen Ihres Kindes sind nicht nur Noten ausschlaggebend. Mit der Wahl einer weiterführenden Schule treffen Sie eine Prognose über die zukünftige Leistungsfähigkeit. Dafür ist auch wichtig, ob Ihr Kind im Unterricht erläuterte Gesetzmäßigkeiten in den Übungen bei den Hausaufgaben selbständig anwenden kann (Transfer), beispielsweise, ob es mathematische Textaufgaben versteht. Das Sprachverständnis zeigt sich zum Beispiel darin, ob Ihr Kind Erlebnisse spannend und sprachlich zutreffend wiedergeben kann.

Von großer Bedeutung ist auch, ob das Kind Ereignisse sinnvoll in eine Reihenfolge anordnen kann (Bildergeschichten o.ä.), also das Prinzip von Ursache und Wirkung verstanden hat. Ein weiteres Merkmal ist, ob Ihr Kind Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Gegenständen oder Begriffen erkennt und in der Lage ist, Gleiches unter einem Oberbegriff zusammenzufassen.

Über diese leistungsbezogenen Kompetenzen hinaus darf nicht übersehen werden, dass auch die emotionale Sicherheit und das Selbstvertrauen des Kindes eine Rolle spielen. Es gehört zu den Anliegen der weiterführenden Schule, Ihr Kind bei der allmählichen Festigung seiner Persönlichkeit und der Freude am Lernen zu begleiten und zu unterstützen.

Sollten Sie zu einer gänzlich anderen Schulform tendieren als die Empfehlung der Grundschule, können Sie eine schulpsychologische Beratung als zweite Meinung einholen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer Ihr Kind schon länger begleitet und in vielen Situationen erlebt hat, während schulpsychologische Diagnostik immer nur eine Momentaufnahme darstellt. Bedenken Sie, dass sowohl die Grundschule als auch Sie das Wohl des Kindes im Blick haben; niemand hat Interesse daran, Ihrem Kind eine falsche Laufbahn nahezulegen.

Was bedeutet die Wahl der Schulform für unser Kind und unsere Familie?

Die Entscheidung für eine weiterführende Schule ist nicht einfach und Eltern machen es sich oft nicht leicht. Sie wollen das Beste für Ihr Kind und denken dabei möglicherweise vor allem an die Zukunft: Welche Schulform soll mein Kind besuchen, um die besten Chancen für sein späteres Leben zu haben?

Für Ihr Kind dagegen sind vielleicht ganz andere Dinge wichtig, beispielsweise, auf welche weiterführende Schule seine Freunde gehen werden. Grundschulkinder sind sich oft gar nicht oder erst sehr spät bewusst, dass die Wahl der weiterführenden Schulform in erster Linie von ihrem Lern- und Arbeitsverhalten und ihren Leistungen abhängt. Sie sind auch noch nicht in der Lage, die Tragweite der Entscheidung für eine bestimmte Schule zu überblicken und sollten sie keinesfalls allein treffen. Hinzu kommt, dass Grundschulfreundschaften später oft an großen Unterschieden in den schulischen Leistungen zerbrechen. An der weiterführenden Schule schließen die Kinder hingegen meistens schnell neue Freundschaften – oft zu Kindern, die etwa gleich leistungsfähig sind.

Die Entscheidung für eine weiterführende Schulform zu treffen, obliegt Ihnen als Eltern – aber natürlich sollte Ihr Kind ein Mitspracherecht bei der Auswahl der speziellen Schule bekommen.

Letztlich ist die geeignete Schule für Ihr Kind diejenige, in der sich Ihr Kind gefordert fühlt, aber nicht überfordert wird. Überlegen Sie, welche Interessen, Stärken und Schwächen Ihr Kind hat und welche Schulform am besten zu diesen Voraussetzungen passt. Bleiben Sie dabei realistisch und versuchen Sie, Ihr Kind nicht zu überschätzen.

Kinder brauchen Freiheit und Freizeit, manchmal auch Langeweile. Wenn Ihr Kind die Schulform Ihrer Wahl zwar meistern könnte, aber dafür große Opfer erbringen müsste, nehmen Sie besser davon Abstand. Muss ein Kind die weiterführende Schule wieder verlassen, weil es den Anforderungen nicht gewachsen war, empfindet es das oft als persönliche Niederlage. Ein – so erlebtes – Versagen ist für ein Kind zumeist schwer zu verkraften.

Auf der anderen Seite führen viele Wege zu einem bestimmten Abschluss: Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung, dass auch Bildungswege der berufsbildenden Schulen den qualifizierten Sekundarabschluss I (ehemals mittlere Reife), das Fachabitur oder Abitur als Abschluss ermöglichen (mehr Informationen dazu finden Sie in der Beschreibung der entsprechenden Bildungsgänge).

Wie finden wir die richtige Schule für unser Kind?

Die Empfehlung der Grundschule, die Leistungen, das Lern- und Arbeitsverhalten und die Persönlichkeit Ihres Kindes zeigen Ihnen auf, welche Schulform für Ihr Kind geeignet ist. Nun stehen Sie vor dem nächsten Schritt, nämlich der Auswahl einer speziellen Schule.

Viele Schulen bieten außerdem Informationsabende für Eltern oder einen Tag der offenen Tür an, den Sie gemeinsam mit Ihrem Kind besuchen können. Bei solchen Veranstaltungen können Sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen und erste Antworten auf Ihre Fragen bekommen:

  • Herrscht an der Schule eine freundliche Atmosphäre, ein gutes Lernklima?
  • Entspricht die räumliche und technische Ausstattung kind- und zeitgemäßen Anforderungen?
  • Hat die Schule ein spezielles pädagogisches Profil und hebt sie sich durch besondere Inhalte oder Aktivitäten von anderen Schulen ab?
  • Welche Lernziele, welches pädagogische Konzept vertritt die Schule?
  • Gibt es ein Förderkonzept für besonders leistungsstarke oder -schwache Schülerinnen und Schüler?
  • Welche Beratungsmöglichkeiten bietet die Schule an?
  • Werden die Übergänge in die Orientierungsstufe und ins Berufsleben systematisch gestaltet?

Suchen Sie nach Möglichkeit das Gespräch mit Lehrkräften und Schüler/innen der Schule, gegebenenfalls auch mit anderen Eltern – und hören Sie bei der Entscheidung auch auf Ihr Gefühl, denn Sie kennen Ihr Kind am besten.

Wie läuft der Schulwechsel ab?

Für die Anmeldung zur weiterführenden Schule bekommen Sie von der Grundschule, die Ihr Kind besucht, ein Formular. Dieses Formular und eine Kopie des letzten Halbjahreszeugnisses bringen Sie zur Anmeldung mit. Ob noch weitere Unterlagen erforderlich sind – beispielsweise das Familienstammbuch zur Einsicht oder als Kopie, das Jahreszeugnis der dritten Klasse oder Fotos für eine Fahrkarte – können Sie gewöhnlich auf der Homepage der aufnehmenden Schule nachlesen.

Einige Schulen wünschen, dass Sie die Empfehlung der Grundschule vorlegen. Es liegt in Ihrer freien Entscheidung, ob Sie diesem Wunsch nachkommen – Sie sind nicht dazu verpflichtet, sollten aber im Interesse Ihres Kindes die Zusammenarbeit mit der Schule suchen.

Mit diesen Unterlagen melden Sie Ihr Kind direkt bei der weiterführenden Schule an, für die Sie sich entschieden haben. Der Anmeldezeitraum liegt regulär im Februar (bei manchen Schulen schon Ende Januar), die genauen Daten werden beispielsweise in der regionalen Tageszeitung, den Grundschulen oder auf den Internetseiten der Schulen bekannt gegeben.

Vor der Aufnahme führt die Schulleitung der weiterführenden Schule üblicherweise ein Beratungsgespräch mit Ihnen und Ihrem Kind gemeinsam. So können alle Seiten feststellen, ob die Schule die richtige Wahl für Ihre Familie ist. Für Ihr Kind ist dieser Termin ein wichtiger und spannender Schritt im Übergangsprozess, bei dem es seine künftige Schule kennenlernen kann (und umgekehrt).

Über den Antrag zur Aufnahme entscheidet die Schulleitung (bei mehr Bewerbern als Plätzen anhand eines Auswahlverfahrens oder per Losentscheid). Bei der Aufnahme werden persönliche Daten und Kontaktdaten für Notfälle erhoben, gegebenenfalls auch Beeinträchtigungen und Krankheiten, sofern diese für die Schule relevant sind. Sollte Ihr Kind an der Schule Ihrer Wahl abgelehnt werden, können Sie sich bei einer anderen Schule bewerben.

Über die Aufnahme an einer weiterführenden Schule informieren Sie dann die Grundschule.