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20.11.2023

Volkstrauertag: Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

Die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag (Sonntag, 19. November) fand auf dem Hauptfriedhof statt. „Mit dem festen Willen, die Erinnerung an Krieg und Gewaltherrschaft wachzuhalten, Verständigung, Versöhnung und Frieden unter den Menschen und Völkern zu fördern und für Freiheit und Demokratie einzutreten, gedenken wir den Gewaltopfern aller Nationen“, sagte Oberbürgermeister Marc Weigel in seiner Rede.

Der Tag solle eigentlich lehren, aus den Erfahrungen zu lernen, denn man wisse eigentlich, wohin Unfreiheit, Zwang und Diktatur führen. „Doch die Zahl der bewaffneten Konflikte weltweit nimmt zu, täglich sterben 500 Menschen. Hinzu kommen geschätzte 200.000 Tote im Ukraine-Krieg, davon alleine 40.000 ukrainische Zivilisten.“ Bei Gesprächen mit Mukatschewo, zu der Neustadt eine Solidaritätspartnerschaft pflegt, wisse er, welche Last dortige Amtskolleginnen und -kollegen tragen, die fast täglich auf eine Beerdigung von Freunden, Kollegen, Nachbarn, Verwandten müssten und wo Schulkinder bei Alarm stundenlang im Keller ausharren. „Die Menschen sind schwer traumatisiert.“ Zum Schluss dankte er „allen, die Verantwortung dafür tragen, dass Demokratie, Frieden und Freiheit bei uns funktionieren“.

Pfarrerin Martina Horak-Werz fragte, warum die Menschheit so unbelehrbar sei? Jeder müssen alle ihm möglichen Anstrengungen für den Frieden unternehmen.

Auch Edda-Christ Hebach, die Vorsitzende des Neustadter VdK-Ortsverbands, hob ihn ihrem Totengedenken die Sinnlosigkeit von Kriegen hervor und betonte den Wert von Demokratie und Freiheit. „Ich hoffe, dass die Kriege nicht näher zu uns rücken.“ Und abschließend: „Trauer schmerzt, Gedenken befreit.“

Für die Jugendvertretung der Stadtverwaltung sprach Mia Freytag. „Heute erinnern wir uns daran, wie kostbar Frieden ist. Dieser Tag ist ein Tag des Gedenkens und Bewusstwerdens.“

Für einen würdigen Rahmen sorgten neben Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Bundeswehr und der Polizei auch die Kolpingkapelle Hambach.

Im Anschluss folgten zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger der von Oberbürgermeister Marc Weigel angebotenen Führung über den Hauptfriedhof. Dabei ging er näher auf verschiedene Mahnmale und die Familien der dort begrabenen sowie historische Ereignisse und deren Gedenksteine ein.

Der Volkstrauertag wurde durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Die Nationalsozialisten nannten ihn später „Heldengedenktag“ und missbrauchten ihn zur Propaganda. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde der Volkstrauertag erneut vom Volksbund eingeführt. Nach wie vor ist er nicht nur ein Tag der Trauer, sondern zugleich auch ein Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden.

Autor/in: Pressestelle