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21.09.2023

Stolperstein zum Gedenken an Maria Schwarzwälder

Der Stolperstein zum Gedenken an Maria Schwarzwälder, geb. Hesslein, wurde vom Kölner Bildhauer und Ideengeber des Projektes „Stolpersteine“, Gunter Demnig, und im Beisein von Bürgermeister Stefan Ulrich und Ortsvorsteher Volker Lechner vor dem ehemaligen Wohnsitz der Familie in der Weinstraße 520 verlegt.

Der Gedenkstein wurde in den Gehweg eingelassen und erinnert mit einer Textgravur an die frühere Mitbürgerin, die in diesem Hause wohnhaft war und während der NS-Zeit deportiert wurde. Maria Schwarzwälder wurde am 26. Juli 1942 deportiert und verstarb am 22. August 1942 in Theresienstadt.

Maria Schwarzwälder wurde am 29. März 1879 in Bamberg als Tochter des jüdischen Kaufmanns Albert Hesslein geboren.
Am 18. September 1922 heiratete sie Adam Schwarzwälder Weingutsbesitzer und Kaufmann (47 Jahre) aus Diedesfeld mit 43 Jahren. Gemeinsam lebten sie in Diedesfeld im Anwesen Weinstraße 520. Das Ehepaar Maria und Adam hatten einen Sohn Karl. Er wurde am 1. Juli 1923 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Nach 17 Ehejahren verstarb Adam am 5. September 1939 an einem Krebsleiden.

Danach führte Maria das Weingut weiter bis Samstag den 26. Juli 1942, an diesem Tag wurde sie von der geheimen Staatspolizei abgeholt und zunächst nach Trier gebracht. Von Trier aus kam sie über Köln am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt, wo sie laut Sterbeurkunde am 22. August 1942 an einer Lungenentzündung bzw. Herzschwäche verstarb.

Ihre jüdischen Wurzeln waren der Grund für ihre Deportation. Das Naziregime veranlasste 1938 aufgrund der Tatsache, dass Maria jüdischer Abstammung war, dass Herr Adam Schwarzwälder 10 000 Reichsmark Geldbuße zahlen musste. Außerdem wurde er genötigt einen Weinberg, der gegenüber dem Wohnhaus an der Weinstraße lag an die Gemeinde abzutreten. Die spätere Ehefrau des Sohnes von Maria Schwarzwälder hat in einem Rechtsstreit diesen Weinberg von der Gemeinde gerichtlich wieder zugesprochen bekommen.

Der erste von mittlerweile über 40 Stolpersteinen des Kölner Künstlers Gunter Demnig wurde in Neustadt an der Weinstraße bereits am 16. Dezember 2002 für Dr. Karl Strauß vor dem Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in der Landwehrstraße verlegt. In Diedesfeld wurden nun die Sanierung der Weinstraße für die neue Erinnerungstafel genutzt.

Autor/in: Pressestelle