Jugendliche aus der Ukraine besuchen Neustadt
Vergangene Woche besuchten 24 Jugendliche und acht Erwachsene aus Mukatschewo auf Einladung der Protestantischen Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf in Kooperation mit der Stadtverwaltung unsere Stadt. Mit dabei war auch die stellvertretende Bürgermeisterin der westukrainischen Stadt, Julia Taips.
Julia Taips berichtete mit einer Schülerin in der Stadtbücherei über das Leben in der Ukraine zu Kriegszeiten. Eine kleine, mitgebrachte Ausstellung mit Fotos und Kinderbildern sprach für sich.
Im Herrenhof hatten die Gäste die Möglichkeit, bei einem Improvisationstheater ihre Deutschkenntnisse anzuwenden und Freude daran, bei der Entwicklung der Geschichte, die auf der Bühne vorgetragen wurde, mitzuwirken.
Solidaritätspartnerschaft:
Die Protestantische Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf pflegt im Rahmen der Versöhnungsarbeit „Hoffnung für Osteuropa“ der Evangelischen Kirche der Pfalz bereits seit Jahrzehnten eine freundschaftliche Verbindung nach Mukatschewo und darüber hinaus. Dabei wurden schon Jugendbegegnungen organisiert. Der aktuelle Besuch in Neustadt soll den Jugendlichen in der besonderen Situation des Krieges besinnliche Momente und Kraft für ihren schwierigen Alltag schenken.
Aufbauend auf die kirchlichen Kontakte hat der Neustadter Stadtrat im März 2023 die städtische Solidaritätspartnerschaft beschlossen. Es wurden u.a. Hilfstransporte unterstützt mit Sachspenden auch aus dem Bereich Schule und Gesundheit. Oberbürgermeister Marc Weigel besuchte Mukatschewo vor wenigen Monaten.
Die Stadt liegt in der der westukrainischen Oblast Transkarpatien unweit der Grenzen zu Ungarn, Polen und der Slowakei. Sie zählt mehr als 85.000 Einwohnern, darunter auch eine deutschsprachige Minderheit. Die „Deutsche Jugend in Transkarpatien“ setzt sich dort für die deutsche Kultur und Sprache sowie den internationalen Austausch ein. Der Krieg wirkt sich auch hier massiv aus: Luftalarm gehört zum Alltag, es werden Tausende Binnenflüchtlinge und Versehrte aufgenommen, viele Menschen aus Mukatschewo sind an der Front gefallen, viele sind in den Westen Europas geflüchtet, zahlreiche Firmen haben geschlossen.