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Tonfigur von der Wolfsburg

Ton, glasiert, wohl 16. Jahrhundert, Grabungsfund von 1926

Die glasierte Tonfigur in Form eines liegenden Hundes (Dogge) wurde vor 99 Jahren bei Ausgrabungen auf der Wolfsburg gefunden. Bei der Figur handelt es sich möglicherweise um ein Spielzeug, wahrscheinlich aber um den abgebrochenen Zieraufsatz einer Ofenkachel. Die 1255 erstmals urkundlich erwähnte Burg „castrum Volfperg“ (Burg auf dem Wolfsberg) wurde im Bauernkrieg zwei Mal erobert und geplündert.

Das Schicksal dreier Burgen um Neustadt im Bauernkrieg

Berthold Schnabel

Über das Schicksal der Wolfsburg und der Burg Winzingen, des „Haardter Schlosses“, liegt nur ein knapper Hinweis von Peter Harer vor. So wirft er in seiner „Wahrhafte(n) Beschreibung des Bauernkriegs“ den Mitgliedern des Gauweiler Haufen vor, sie hätten sich nicht, wie im Forster Vertrag beschlossen, friedlich aufgelöst, sondern „nach der Hand 2 Schlosser bey der Newenstat, Wolfsberg und Wintzingen geheißen,“ geplündert, „die sie vor(hrt) ingenomen hetten.“ Demnach hatten die Bauern die beiden Burgen im Zusammenhang mit der Einnahme von Neustadt besetzt. Jetzt aber, da sie sich aufgrund des Forster Vertrags auf den Heimweg machten, nahmen sie – üblichem Kriegsbrauch gemäß – aus ihnen alles mit, was nicht „niet- und nagelfest“ war.

Vom Besuch „der Bauern auf der Kestenburg , dem Hambacher Schloss“, im Frühjahr 1525 erzählt das Gedicht eines Teilnehmers der "bewerischen vffruhr":

„Einsmals da ich ein Krieger was
Meins eygnen Herren vnd eyds vergaß,
Auch in gutem Wohn vnd ehren saß,
Da dranck ich zu Kestenberg was
Guten Wein auß dem grossen Faß,
Lieber rath wie bekam mir das,
Gleich dem Hund, der da frißt das graß,
Ein ort vnd dreyzehn gulden die irten was,
Der Teufel gesegen mir das.“

Die zweitletzte Zeile bedeutet: Ein Viertelgulden und 13 Gulden war die Zeche. Der Autor des Textes meint dabei wohl das Strafgeld, das er seiner Herrschaft, hier dem Speyerer Bischof Georg von der Pfalz, zu zahlen hatte.



> Hier geht's zum Hauptthema Die “Newenstat“in der "bewerischen Empörung" 1525.


Jubiläumsausstellung »750 Jahre Stadtrechte«
Autor: Stadtarchiv