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Weingeschichte & Terroir

Weingeschichte

Kurz nach der Zeitenwende kam die Weinrebe zusammen mit den Römern in die Pfalz und fand hier ein neues Zuhause. Dem ist es zu verdanken dass sich der Wein in Deutschland und vor allem in der Pfalz so etabliert hat. Mittlerweile ist die Pfalz der zweitgrößte Weinproduzent in Deutschland und auch bei den Exporten ein wichtiger Faktor. Im Laufe der Zeit hat sich der Weinbau weiterentwickelt und die Techniken und Abläufe wurden optimiert.

Anbaugebiete & Terroir

Das Weinbaugebiet Pfalz besitzt eine Anbaufläche von ca. 23.500 Hektar und ist damit das zweitgrößte Weinbaugebiet Deutschlands. Es erstreckt sich vom südlichen Worms bis an die französische Grenze.

Der Begriff Terroir wird im Weinanbau immer wichtiger. Er umschließt alle Faktoren, welche von der Natur gegeben sind und Einfluss auf den Wein nehmen. Beispiele für diese Einflussfaktoren sind zum Beispiel Bodentyp, Bodenart, Verwitterungsgrad der Erde und das Klima.

Das Pfälzer Weinbaugebiet besitzt eine große Vielfalt an verschiedenen Böden und ein Klima das allgemein als südländisch gilt. In der Nähe des Haardt – Gebirges befindet sich ein besonders geeigneter Ort um Weinanbau zu betreiben. In diesem Bereich kann die Kaltluft sehr gut abfließen und das Haardt-Gebirge fungiert als Regenfänger, welcher die Reben vor Staunässe schützt.

Weitere Informationen:

Weinbaugebiet Pfalz

Pfälzer Terroir

DWI: Boden und Lage im Weinanbau


Die Weine der Pfalz kennenlernen

Die gesetzliche Klassifizierung deutscher Weine

Eines der wichtigsten Qualitätskriterien für deutsche Weine ist die Qualitätsstufe. Diese muss auf jedem Weinetikett zu finden sein. In Deutschland wird zwischen Tafel-, Land- und Qualitätsweinen bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) unterschieden. Letztere tragen zusätzlich noch die Prädikate Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder Eiswein.

Tafelwein: Weine mit dem geringsten Qualitätsanspruch

Landwein: Die gehobene Stufe des Tafelweins, mit schärferen Bedingungen

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA): Der überwiegende Anteil deutscher Weine sind Q.b.A.- Weine, mit noch höheren Qualitätsanforderungen.

Qualitätswein mit Prädikat (QmP) Für Qualitätsweine mit Prädikat gelten die höchsten Anforderungen: Es gibt sechs verschiedene Prädikate, die je nach Rebsorte und Anbaugebiet unterschiedliche. Mindestmostgewichte (Oechslegrade) erreichen müssen. Diesen Weinen darf kein Zucker mehr zugesetzt werden. Die Prädikate in aufsteigender Reihenfolge:

Kabinett: feine, leichte Weine aus reifen Trauben mit geringemAlkoholgehalt. Minimum 70-80° Oechsle.Wird trocken oder lieblich ausgebaut.

Spätlese: reife, elegante Weine mit feiner Frucht, die etwas spätergeerntet werden. Minimum 80-90° Oechsle.

Auslese: edle Weine aus vollreifen Trauben, unreife Beerenwerden ausgesondert. Minimum 90-100° Oechsle.

Beerenauslese: volle, fruchtige Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren.Minimum 125-150° Oechsle und Mindestalkohol5,5° Vol.%.

Trockenbeerenauslese (TBA): aus rosinenartig eingeschrumpften, edelfaulenBeeren. Süßer und honigartiger Geschmack.Minimum 150-154° Oechsle und Mindestalkohol5,5° Vol.%.

Eiswein: aus Trauben, bei denen das gleiche Mindestmostgewichtwie bei einer Beerenauslese erreicht wurde. DieTrauben werden in gefrorenem Zustand beimindestens –7°C gelesen und gefroren gekeltert.Minimum 110-128° Oechsle und Mindestalkohol5,5° Vol.%.

Riesling

Ist die mit Abstand bedeutendste Rebsorte der Pfalz. Die Pfalz ist garweltweit das größte Anbaugebiet für Riesling. Der “König der deutschen Weißweine” besticht durch Frucht und Rasse; sein Duft erinnert an Äpfel, Pfirsiche und Zitrusfrüchte. Die erfrischende Säure macht ihn besonders lebendig und sorgt mit dafür, dass sich auch eine Lagerung mit Reifeentwicklung lohnt.

Silvaner

Zählt zu den bekanntesten Standartrebsorten der Region. Er ist der Rubensytp unter den Weinen und präsentiert sich saftig, vollmundig und herrlich rund. Der Silvaner ist durch seine vergleichsweise "neutrale" Art ein süffiger Schoppenwein und ein sehr anpassungsreicher Tischgenosse, den man zu leichten, aber auch zu kräftigeren Speisen reichen kann.

Gewürztraminer

Gehört zu den traditionsreichen Rebsorten, die schon Kurfürsten der Pfalz zum Anbau empfahlen. Der rund 400-jährige Traminerberg im südpfälzischen Rhodt unter Rietburg gilt als einzigartiges Denkmal der Weinkultur. Die bukettreiche Rebsorte ist trocken oder edelsüß ein Genuss - zu Käse, Geflügel, würzigem Braten.

Sauvignon Blanc

Ist der Newcomer unter den Pfälzer Weinen mit ungewisser Herkunft, aber großer Zukunft. International ist die Rebsorte die zweitwichtigste weiße Rebe nach Chardonnay. Sortenrein ausgebaut besticht der Wein durch Frische mit pikanten Johannis- und Stachelbeeraromen und einem besonderen Mineralton.

Müller-Thurgau

Ist im pfälzischen Rebsortenspiegel nicht wegzudenken. Müller-Thurgau-Weine von hier sind leicht, mild, ausgewogen und vollmundig, mit fruchtigem Bukett und zartem Muskat-Ton. Ein sanfter Begleiter zu leichten Speisen. Trocken ausgebaut heißt er oft Rivaner.

Scheurebe

Zählt ebenfalls zur Kategorieder Bukettweine. Ihr Aroma erinnert oft an schwarze Johannisbeere. Heller Fleischspeisen und Geflügel vertragen sich gut mit dieser Rebsorte, wenn sie trocken oder halbtrocken ausgebaut wird. Das Spiel von zartem Schmelz und beachtlicher Säure macht Auslesen und noch höhere Prädikate der Scheurebe zu interessanten Aperitifweinen.

Weissburgunder/Pinot Blanc

Erfreut sich in der Gunst des Publikums immer größerer Beliebtheit. Die Renaissance dieser Rebsorte wird duch die hervorragende Eignung als Sektgrundwein und seine mildere Säure begründet. Er ist vielseitig und ein universeller Begleiter zum Essen.

Grauburgunder

Oder Ruländer können körperreich, voll, mollig oder auch markant und eher schlank ausgebaut sein. Der Pfälzer Apotheker Johann Seeger Ruland hat die Rebsorte 1711 in einem verwilderten garten in Speyer gefunden. Edelsüß ist er ein guter Aperitif oder Dessertwein. Trocken passt er zu vielen Gerichten und ist ausgeprägt elegant.

Kerner

Kreuzung von Trollinger und Riesling. Aromatisch, fein mit Duft nach Zitrusfrüchten und aromatischen Kräuern. Der Wein hat eine schöne Struktur, leichte Muskatnusstöne, ist frisch und intensiv am Gaumen.

Spätburgunder/ Pinot Noir

Gilt als eine der weltweit besten Rotweinreben. Unterschiedlich ausgebaut können die Weine eher jugendlich, fruchtig und säurebetont sein; dann gibt es den eher entwickelten, zarten, runden Typ oder die im Holzfass gelagerte Variante mit Vanille-Zimt Anklängen und großem Potential, Aristokratisch, rubinrot, einmalig.

Cabernet Sauvignon

Die international bekannte Bordelaiser Rebsorte wird mittlerweile auch in der Pfalz vermehrt angebaut. Duft von Schwarzen Johannisbeeren, dazu ein feiner Geruch von zedernholz und eine tiefdunkle farbe. Konzentrierter Fruchtgeschmack mit tragendem Tannin und Säuregerüst. In seiner Jugend ist dieser Wein fruchtig, rau und gerbstoffbetont mit kräftiger Nase.

Dornfelder

Ist die erfolgreichste neue Rotweinsorte: 1955 aus einer Kreuzung von Helfensteiner und Heroldrebe hervorgegangen werden die tiefroten, kräftigen Rotweine wegen ihrer südländischen Note, ihrer beerigen Aromen, ihrer Struktur hochgeschätzt.