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Kurzportrait Michael Kaltenegger

Blitzlicht
  • setzt als Kinobetreiber die Familientradition in der dritten Generation fort
  • hat schon in frühester Jugend seine Liebe zu Filmen und zum Kino entdeckt
  • stellt in den Neustadter Roxy-Kinos die ganze Vielfalt der Filmwelt vor
  • wurde vom Land Rheinland-Pfalz vielfach für die Qualität seines Kinoprogramms ausgezeichnet
  • hat die kulturellen Aktivitäten und Kooperationen seines Innenstadtkinos ständig erweitert

Klickt man die Homepage der Neustadter Roxy-Kinos an, fällt der Blick nicht nur auf eine wöchentliche oder monatliche Programmvorschau mit den derzeit angesagten Blockbustern. Vielmehr überraschen die zahlreichen unterschiedlichen Filmreihen und Veranstaltungen, die hier regelmäßig stattfinden: „arthouse“, „Kino Vino“, „Klassik im Roxy“, „Cinema Français“, „Ladies Preview“, „Kino für die ganze Familie“, „Kino verbindet“. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich das „Roxy“ zu einem Kino-Zentrum mit großem kulturellem Angebot entwickelt.  

„Voraussetzung dafür war auch, dass wir regelmäßig modernisiert und immer sehr viel in die modernste Bild- und Tontechnik investiert haben“, erklärt Michael Kaltenegger. Inzwischen verfügt das 1960 gebaute Kinogebäude über vier gut ausgestattete Säle mit insgesamt 550 Sitzplätzen.

Zur ständigen Weiterentwicklung des Angebots gehören viel Mut und Risikobereitschaft – aber vor allem leidenschaftliches Engagement für den Film. „Ein Leben ohne Film kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagt Kaltenegger. Schon sein Großvater führte von Ende der 1920er- Jahre an bis in die 1980er-Jahre ein Kino zwischen Heidelberg und Mannheim. Bereits der Schüler Michael half im Kino seiner Eltern mit.

Und welche cinéastischen Vorlieben hat Michael Kaltenegger privat? „Ich mag vor allem Filme, die mich emotional berühren und nachwirken“, erwidert er. Die von ihm genannte Bandbreite ist weit und erstreckt sich auch auf das europäische sowie das amerikanische Independent Kino jenseits des Mainstream und jenseits von Hollywood. Gemeint sind dabei solche Filme, wie sie beispielsweise auf dem „Sundance Filmfestival“ in den USA gezeigt werden. „Könnte ich nur drei Filme auf eine einsame Insel mitnehmen, wären es vermutlich Produktionen von Pedro Almodóvar, Woody Allen und Luc Besson“, setzt er nach.

Und wie trifft er seine Entscheidungen darüber, welche Filme er dem Neustadter Publikum zeigen will? „Ich besuche nationale und auch internationale Filmfestivals und Film-Messen, um eine gezielte Filmauswahl für die unterschiedlichen Reihen des „Roxy“ treffen zu können“, bemerkt Kaltenegger. „Zum Beispiel für unsere „arthouse“-Reihe.“

„arthouse – der Besondere Film“: In dieser Reihe laufen jeweils montags Filme großer und kleiner Filmfestivals, die neuen Werke bekannter Regisseure oder interessante Produktionen junger Filmemacher. Im Mai 2017 sind das beispielsweise die Komödie „Kundschafter des Friedens“ (ein Film von Robert Thalheim), das Künstlerporträt „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“, die Tragikkomödie „Wilde Maus“ (ein Regiedebüt von Josef Hader) und „Neruda“ (ein poetischer Thriller um den späteren Literatur-Nobelpreisträger).

“Kino Vino“ ist ein filmisches und kulinarisches Ereignis im „Roxy“, das seit 15 Jahren vom Weinbauministerium Rheinland-Pfalz gefördert wird und regelmäßig in Zusammenarbeit mit wechselnden Weingütern stattfindet. Die Gäste sehen zwei Überraschungsfilme noch vor deren offiziellem Deutschland-Start und in der Pause werden ein italienisches Essen und ein Glas Pfälzer Wein serviert.

„Klassik im Roxy“ ist ein Angebot, das insbesondere Opern-Fans reizt. Für diese Reihe hat Kaltenegger die Rechte für Live-Übertragungen von Opernaufführungen im New Yorker „Metropolitan“ erworben. Hautnah erlebt das Neustadter Publikum dabei großartige Orchester, Dirigenten, Sängerinnen und Sänger, Chöre und Inszenierungen mit – am 13. Mai ist es „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss.

„Cinema Français“ wird zusammen mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Neustadt an der Weinstraße veranstaltet. Die Reihe stellt neue französische Filmproduktionen mit französischen Untertiteln vor, am 4. Mai beispielsweise die Komödie „Retour chez ma mère – Willkommen im Hotel Mama“.

„Projekt 51“ ist eine Kooperation mit Projekt 51 e. V. Verein für Kunst und Kultur Lachen-Speyerdorf. Noch bis September 2017 läuft dabei die Filmreihe „Wem gehört die Stadt? – Menschen in Bewegung“.

„Kino verbindet“ findet einmal im Monat in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Jugenddorf Neustadt statt und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Arbeitsgemeinschaft Kino. „Gemeinsam mit jungen Geflüchteten Kino erleben“: Unter diesem Motto starten die Vorstellungen mit einer kurzen Einführung des Medien-Pädagogen Christoph Bautz, die in Dari und Arabisch übersetzt wird. Auch für die anschließenden Diskussionen stehen Sprachvermittler zur Verfügung.

„Darüber hinaus gehört das ´Kino für die ganze Familie` mit Kinderfilmen zu unserem Tagesprogramm, gibt es die ´Sneak Preview Nights` und seit 15 Jahren jeweils im August zehn Abende lang das Open-Air-Kino in der Hetzelgalerie“, ergänzt Kaltenegger.

Seit einiger Zeit kooperiert das „Roxy“ auch mit dem Neustadter Kulturverein Wespennest e.V., der am 22. Mai 2017 dort die „Akkordeonale“ veranstaltet. Bei diesem besonderen, international besetzten Musikereignis, das 2016 erstmals in Neustadt stattfand, treffen traditionelle und zeitgenössische Musik, Folklore und Exotik, Klassik und Jazz aufeinander.

Weitere Infos: www.roxy.de

Text©Usch Kiausch