1,38 Millionen Euro für die Dr.-Welsch-Terrasse: Oberbürgermeister Weigel nimmt Förderbescheid des Landes entgegen
Für die geplante Sanierung und barrierefreie Neugestaltung der Dr.-Welsch-Terrasse im Zuge der Landesgartenschau 2027 hat die Stadt Neustadt an der Weinstraße einen Förderbescheid über 1,38 Millionen Euro erhalten. Innenminister Michael Ebling übergab den Bescheid am Dienstag an Oberbürgermeister Marc Weigel.
Als historische Parkanlage mit einer grandiosen Aussicht über Neustadt an der Weinstraße erfreut sich die Dr.-Welsch-Terrasse großer Beliebtheit. Allerdings ist die 1,2 Hektar große Anlage aus dem 19. Jahrhundert stark sanierungsbedürftig. Die Landesgartenschau 2027 bietet nun die Chance, den Park zu sanieren und aufzuwerten.
Veranstaltungs- und Ausstellungsort während Landesgartenschau
Bei der Sanierung sollen vorhandene Strukturen erhalten und wieder nutzbar gemacht werden. Eine gartenhistorische Untersuchung war Grundlage für die Planung, an der von Anfang an der Denkmalschutz beteiligt war. Wege, Treppen und Mauern werden saniert, die Möblierung erneuert und die Bepflanzung mit klimaangepassten Pflanzen ergänzt werden. Ein zentraler Aspekt ist zudem die barrierefreie Erschließung. Im Gartenschaujahr 2027 wird die Dr.-Welsch-Terrasse als Veranstaltungs- und Ausstellungsort genutzt.
Ebling: Bedeutendes Stück Stadtgeschichte weiterentwickeln
„Mithilfe der Mittel aus dem Investitionsstock möchte die Stadt Neustadt an der Weinstraße die Sanierung der Dr.-Welsch-Terrassen mitfinanzieren, um so ein bedeutendes Stück Stadtgeschichte zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das Land unterstützt dieses Vorhaben gern, weil hier mit viel Sorgfalt historische Substanz bewahrt und zugleich Barrierefreiheit und Klimaanpassung konsequent mitgedacht werden. So entsteht ein öffentlicher Raum, der für alle Menschen erlebbar ist und als lebendiger Teil der Landesgartenschau 2027 Geschichte und Zukunft auf besondere Weise verbindet“, sagte Innenminister Michael Ebling bei der Übergabe des Förderbescheids.
Weigel: Landesgartenschau ist großes Stadtentwicklungsprojekt
„Wir freuen uns sehr, dass diese historische Anlage nach Jahrzehnten wieder in neuem Glanz erstrahlen kann“, sagte Oberbürgermeister Marc Weigel. „Die Landesgartenschau ist für uns ein zentrales Stadtentwicklungsprojekt, das Neustadt in vielerlei Hinsicht voranbringt. Die Dr.-Welsch-Terrassen sind dabei ein wichtiges Aushängeschild und zugleich ein attraktiver Satellit der Gartenschau.“
Weigel zeigte sich überzeugt, dass „die neu gestalteten Terrassen mit den angrenzenden Wanderwegen, die einen herrlichen Blick auf die Rheinebene bieten, auch weit über die Landesgartenschau hinaus ein beliebtes Ausflugsziel sein werden“. Zugleich dankte er Innenminister Michael Ebling „für das konstruktive und partnerschaftliche Miteinander – gerade in Zeiten steigender Bau- und Materialkosten“.
Landschaftsbau hat begonnen
Baubeginn der Sanierungsmaßnahme war im Juli 2025. Im ersten Bauabschnitt wurden die Stützmauern in und um die Anlage freigelegt und saniert. So kann auch langfristig der wertvolle Lebensraum Trockenmauer erhalten werden. Bei sämtlichen Baumaßnahmen findet parallel eine ökologische Baubegleitung statt, um sicherzustellen, dass Tiere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ab Mitte Oktober beginnt der Landschaftsbau und die gärtnerische Gestaltung, die sich bis zur Eröffnung der Landesgartenschau erstrecken wird. Ab April 2027 ist der Besuch der Anlage im Ticket für die LGS27 enthalten. Die Dr.-Welsch-Terrasse wird dann Ort für stimmungsvolle Open-Air-Veranstaltungen und gastronomische Angebote sein. Ab 2028 ist die Parkanlage wieder für alle Besucherinnen und Besucher frei zugänglich.
Hintergrund
Ihren Namen verdankt die Parkanlage dem protestantischen Pfarrer Dr. Theodor Welsch, der Ende des 19. Jahrhunderts oberhalb des Kübelwegs mehrere terrassierte Grundstücke erwarb und dort eine kleine, bei den Neustadter Bürgerinnen und Bürgern bald sehr beliebte, Zieranlage errichten ließ. Nach seinem Tod 1910 vermachte Theodor Welsch die Anlage der Stadt Neustadt, die sie 1928 mit mediterranen und exotischen Pflanzen umgestaltete. Eine Kakibaum-Reihe, der amerikanische Amberbaum, die aus Ostasien stammende Bitterorange und die Mammutbäume sind noch aus der ursprünglichen Bepflanzung von Theodor Welsch erhalten. Die Terrassen entwickelten sich in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsort, 1931 errichtete die Stadt auf einem angrenzenden Grundstück das Gefallenen-Ehrenmal.
