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Kurzportrait Ralph Gelbert

Blitzlicht
  • ist gebürtig aus Landau und lebt seit 1996 freischaffend in Neustadt an der Weinstraße
  • ist ein international bekannter am Abstrakten Expressionismus orientierter Künstler, der mit neuen künstlerischen Ausdrucksweisen und Techniken vor allem an die Tradition der Kunstrichtung Informel anknüpft
  • hat Lehraufträge an der Kunstakademie Bad Reichenhall und der Fachhochschule Kaiserslautern
  • organisierte und leitete im Juli 2008 das erste „Internationale Künstlersymposium“ in Neustadt an der Weinstraße
  • übernimmt beim 4. Internationalen Künstlersymposium in Neustadt/W. (14.-20. August 2017 in der Villa Böhm) erneut die künstlerische Leitung, ist als Kurator der Ausstellung „Best of 4“ in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt tätig und führt Interessierte durch die Werkwoche

In diesem Jahr hat die Kulturabteilung in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Leiter Ralph Gelbert zehn Künstlerinnen/Künstler aus sieben Nationen zu Gast, die hier gemeinsam in einer Werkwoche in verschiedenen Sparten der Bildenden Kunst wirken. Anschließend findet in der Villa Böhm vom 21. August bis 3. September eine Ausstellung mit den „Best-of-Werken“ der vier Symposien 2008-2017 statt. Ergänzt wird die Werkwoche durch ein vielfältiges kulturelles und kulinarisches Rahmenprogramm rund um die Villa Böhm. Unter dem Motto „Farbe bekennen“ stellt das Symposium zugleich ein mit allen Sinnen erfahrbares Plädoyer für die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur und ihre Unabdingbarkeit für die städtische Lebensqualität und für die Stadtentwicklung dar. (Umfassende Infos zum Programm und den Künstlerinnen und Künstlern: www.farbe-bekennen.info) Durch seine zahlreichen Studien- und Arbeitsaufenthalte in vielen Ländern und seine internationale Vernetzung ist Ralph Gelbert sozusagen prädestiniert, Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Sparten und unterschiedlicher nationaler Herkunft in Neustadt zusammenzubringen. Beispielsweise war er 2016 „Artist in Residence“ in Namibia, 2015 „Artist in Residence“ in Kapstadt und Los Angeles, ebenso 2014 in Westport, Irland. Seine Studienaufenthalte führten ihn unter anderem auch nach Botswana, Israel, Schottland, Südamerika, Capri, Stromboli und Sizilien. 2010 lehrte er an der Kunstfabrik Wien. Schon während seiner Kindheit faszinierten ihn die visuellen Eindrücke verschiedener Kulturen und Landschaften und das Erleben der Natur, wie er sagt. Er studierte zunächst an der „Accademia Belle Arti“ in Florenz und erhielt dafür ein Stipendium. Anschließend belegte er dort von 1993 bis 1996 die Fächer Kunst und Design und schloss sein Studium mit einem Diplom ab. Später folgte – neben den Studienaufenthalten in unterschiedlichsten Umgebungen – die Eröffnung eines zweiten Ateliers in Berlin (bis 2006), 2002 die Meisterklasse bei Bernd Zimmer. Bereits seit 1999 ist er regelmäßig auf großen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Seine Werke sind in renommierten Sammlungen zu finden und werden auf Kunstmessen in Berlin, Karlsruhe, Madrid, London und Köln gezeigt. Dennoch ist Gelbert der Pfalz und seinem wunderbar gestalteten Atelier in Neustadt treu geblieben und bringt seine Expertise in das Kulturleben der Stadt ein. Reisen und expressive Kunst sind für Ralph Gelbert untrennbar miteinander verbunden. Bei seinen - oft großformatigen - Bildern „lässt sich der weitgereiste Ralph Gelbert gern von Landschaftseindrücken inspirieren, die er – zumindest koloristisch – in seinem Atelier neu aufleben lässt“, schreibt der Kunsthistoriker Dr. Dietmar Schuth in seinem Vorwort zu Gelberts umfassendem neuen Katalog von 2016. Diese Bilder sind alles andere als „naturgetreue“ Ansichtspostkarten. In Anknüpfung an die Kunstrichtung des Informel geht es Gelbert nicht um die „Wiedererkennbarkeit“ von Landschaften, sondern um die autonome Bildgestaltung durch den komplexen künstlerischen Prozess der Farbkomposition, die vielfache Assoziationen und Interpretationen auslöst. Zwar verweisen viele Bildtitel auf konkrete Orte, von denen Gelbert Eindrücke mitgenommen hat (etwa „Stromboli“, „Atlantik“ oder „Savanne“), doch diese Werke drücken mit ihrer Dynamik und explosiven Wucht die gestaltende Interpretation des Malers aus und sprechen sehr direkt die Emotionalität des Betrachters an. „Les paradies artificiels“ („Künstliche Paradiese“) hat Gelbert bezeichnenderweise die Ausstellung neuerer Arbeiten betitelt, die jüngst im Zehnthaus Jockgrim und danach in der Villa Meixner in Brühl/Baden zu sehen war. „Ralph Gelberts Arbeiten haben jene utopischen Orte, jene atemberaubenden und archaisch wirkenden Farblandschaften bildnerisch eingefangen“, erklärt dazu Christine Ryall, Direktorin von Christie´s Irland. „Das Ergebnis sind seine gemalten Reisetagebücher.“ Und diese Tagebücher sind geprägt von ganz eigenen Farbstrukturen und der Energie ihres Schöpfers. Weitere Infos: www.gelbert.com

Text©Usch Kiausch