Neustadt an der Weinstraße setzt Zeichen zum Internationalen ME/CFS-Tag – Saalbau-Foyer erstrahlt in Blau
Am Montag hat die Stadt Neustadt an der Weinstraße ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit Menschen gesetzt, die an ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) erkrankt sind. Im Rahmen des weltweiten Aktionstages „LightUpTheNight4ME“ wurde das Foyer des Saalbaus in den Abendstunden in blaues Licht getaucht.
Die Initiative zu dieser Beleuchtungsaktion ging von Sophie Planker aus. Die 27-jährige ehemalige Schülerin des Leibniz-Gymnasiums ist infolge einer unerkannten Lyme-Borreliose schwer an ME/CFS erkrankt. Ihr Leben ist seit 2019 von starker Pflegebedürftigkeit und schweren Krankheitssymptomen geprägt – ein Schicksal, das sie mit vielen Betroffenen teilt.
Mit der blauen Beleuchtung beteiligt sich Neustadt an der Weinstraße an einer bundesweiten und internationalen Aktion, die Aufmerksamkeit für eine oft unsichtbare und bislang wenig erforschte Erkrankung schaffen möchte. Bereits seit über 30 Jahren wird der Internationale ME/CFS-Tag am 12. Mai begangen, um die Lebensumstände der Betroffenen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Solidarität zu zeigen.
Oberbürgermeister Marc Weigel betonte anlässlich der Aktion:„Wir möchten mit der blauen Beleuchtung des Saalbau-Foyers ein Zeichen der Hoffnung und Unterstützung für alle Betroffenen und ihre Familien setzen. ME/CFS ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die mehr Aufmerksamkeit und Forschung verdient. Die Stadt Neustadt steht solidarisch an der Seite der Erkrankten.“ Die Aktion „LightUpTheNight4ME“ findet weltweit statt. In Deutschland beteiligten sich mehr als 220 Orte, und lassen zahlreiche öffentliche Gebäude, Wahrzeichen und Veranstaltungsorte, blau erleuchten um auf die schwierige Versorgungssituation und das oft fehlende Verständnis für ME/CFS aufmerksam zu machen.
Hintergrund: ME/CFSME/CFS ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die zu starker Erschöpfung, Belastungsintoleranz und zahlreichen weiteren Symptomen führt. In Deutschland sind Schätzungen zufolge über 600.000 Menschen betroffen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Die Erkrankung ist bislang nicht heilbar, die medizinische Versorgungslage gilt als unzureichend, und Betroffene erleben häufig soziale Isolation und Stigmatisierung.