Stadtrat stimmt Beitritt zum Verein “Erinnern & Gedenken in Rheinland-Pfalz“ zu
Neustadt an der Weinstraße wird dem Verein „Erinnern & Gedenken in Rheinland-Pfalz – Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und –initiativen e.V.“ beitreten. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 29. April 2025 einstimmig beschlossen.
In der Begründung heißt es: Der Verein setzt sich für die Förderung von Erinnerungsarbeit und die Aufarbeitung historischer Ereignisse aus der NS-Zeit ein, die für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Durch die Mitgliedschaft kann Neustadt nicht nur von den Erfahrungen und Ressourcen des Vereins profitieren, sondern auch selbst aktiv zur Gestaltung von Projekten und Gedenkveranstaltungen beitragen. Die Auseinandersetzung der Stadt mit ihrer Geschichte, auch gerade als ehemalige Gauhauptstadt, ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität. Sie ermöglicht es, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und eine offene, tolerante Gesellschaft zu fördern.
Der Jahresbeitrag liegt bei 45 Euro.
Der Beitritt ist ein weiterer Baustein der Gedenkarbeit in Neustadt an der Weinstraße. So gibt es unter anderem eine Gedenktafel am ehemaligen, jüdischen Altenheim in der Hauberallee sowie für die Bücherverbrennung auf dem Marktplatz. Ein Schild am Saalbau weist auf das Lager Gurs hin, ein weiteres steht an der Villa Böhm, dem Sitz der früheren Gauleitung. In der ehemaligen Turenne-Kaserne gibt es eine Gedenkstätte für NS-Opfer und in der Stadt wurden zahlreiche Stolpersteine verlegt. Darüber hinaus findet jährliche eine Gedenkveranstaltung in der Stiftskirche zur Befreiung des KZs Auschwitz statt. Und nicht zuletzt führen junge Menschen als „Junior Memory Guide“ zu Orten der Demokratie- und Diktaturgeschichte in Neustadt.