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01.02.2020

Denkmal für die Opfer der Zwangsarbeit auf dem Hauptfriedhof enthüllt

Am vergangenen Mittwoch hat Oberbürgermeister Marc Weigel das Denkmal für die Opfer der Zwangsarbeit auf dem Hauptfriedhof der Stadt Neustadt an der Weinstraße, in Beisein der rheinland-pfälzischen Integrationsministerin Anne Spiegel und Eberhard Dittus von der Gedenkstätte für NS-Opfer enthüllt.

„Es ist schnell gesagt, dass wir aus der Geschichte gelernt haben oder lernen müssen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Für die Gedenkarbeit bedeutet es, dass das bloße Darstellen der Gräueltaten der Nazis oder ein Rundgang durch eine Gedenkstätte zwar Wirkung erzeugen kann, das aber bei vielen Menschen nicht ausreicht, die Gefahren uns möglichen Folgen solcher Regime zu erkennen“, so die Ministerin. „Selbst herauszufinden, wie das NS-Regime Verbrechen an Orten begangen hat, die ein Teil der eigenen Lebenswelt sind, ist eine besonders nachdrückliche Art zu lernen“, fügte Spiegel hinzu.

Oberbürgermeister Marc Weigel gedachte in seiner Ansprache den rund 2500 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die zurzeit des Nationalsozialismus in Neustadt an der Weinstraße lebten.
Die Skulptur, die den Namen „Besinnung“ trägt, wurde 1995 vom Neustadter Künstler Norbert Mayer entworfen und stand bis Ende 2018 auf dem Wernigeröderplatz. Der Künstler hatte die Intension den Betrachter zum Nachdenken anzuregen. „Die Skulptur strahlt die Ruhe aus, die man braucht, um sich an das unaussprechliche Leid der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zu erinnern“, so Weigel.
Künftig wird das Denkmal neben der Grabstätte eines Mädchens aus Polen, das 1944 in einem Neustadter Zwangsarbeiter-Lager zu Tode kam, stehen.

Schülerinnen und Schüler der Neustadter Schulen beteiligten sich an der Feierlichkeit.
Bereits am Montag fand in der Stiftskirche eine Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus statt. In diesem Jahr wurde der Festakt den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern gewidmet.

Autor/in: Pressestelle