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Antrittsbesuch des türkischen Bürgermeisters von Yenisehir

Das Stichwort der Woche lautet Übersetzung - vom Türkischen ins Deutsche und anders herum. Aber nicht nur im Kontext des ersten deutsch-türkischen Schüleraustausches zwischen Schülerinnen und Schülern des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums und dem Bahcesehir Colleges in Mersin, sondern auch auf kommunal politischer Ebene.

Denn seit Montag ist Abdullah Özyigit mitsamt Sohn und Stellvertreter, Hüseyin Dogan, zu Gast in der Pfalz. Im März dieses Jahres wurde er zum neuen Bürgermeister von Yenisehir, einem Stadtteil der türkischen Metropole Mersin, gewählt.
Der Besuch der türkischen Delegation hat einen besonderen Charakter: Einerseits reiste auch Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel im Mai 2018 in Folge seines Amtsantrittes nach Yenisehir. Andererseits erklärt die Übersetzung den Grund der Beziehung zwischen den zwei Städten: Denn zu Deutsch heißt Yenisehir „Neustadt“.
Erneuerbare Energien, Kunstprojekte und eine Apotheke – diese Punkte stehen unteranderem auf der Agenda des türkischen Bürgermeisters. Gestern Vormittag wurde jedoch ein weiteres Thema in den Fokus gerückt: die frühkindliche Bildung.
Besichtigt wurden zunächst die Kita Hetzelstift und anschließend die jüngste städtische Einrichtung in der Robert-Stolz-Straße.
Beide Kindergärten sind auf unterschiedliche Weise modern, so viel stand nach den Rundgängen fest.
Die Kita Hetzelstift ist die einzige „offene“ Einrichtung Neustadts. Das bedeutet, dass ein jährlich gewähltes Kinderparlament fast alles, was den Kita-Alltag betrifft -, selbst entscheidet. Beispielsweise was auf dem Sommerfest angeboten wird, welche neuen Spielzeuge gekauft werden und wie der Speiseplan aussieht. Das Ziel des Konzepts sei eine demokratische Früherziehung, erklärte die stellvertretende Kita-Leitung. Einen positiven Eindruck hatte auch die türkische Delegation und lobte die Eigenständigkeit und die frühe Sensibilisierung für Umweltprobleme seitens der Kita-Leitung. Die Mehrheit der Kindertagesstätten in Neustadt folgt hingegen einem „halb offenen“ Erziehungsansatz - so auch die Kita in der Robert-Stolz-Straße. Die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt, jede dieser hat ihren eigenen Raum und nur auf dem Flur oder im Garten kommen alle Kinder zusammen. Dort gibt es beispielsweise ein Gemüsebeet, Sonnensegel und einen kleinen Spielplatz. Der gesamte Kindergarten ist behindertengerecht gebaut und hat ferner eine Solaranlage auf dem Dach. Auch dieser Führung folgten die drei Gäste mit großem Interesse und versicherten, dass sie mit neuen Ideen am Donnerstag zurück in die Türkei fliegen würden.

Autor/in: Pressestelle